Schule muss stattfinden

Auszug aus dem Wahlprogramm

Damit unsere Schülerinnen und Schüler eine gute Bildung erhalten, muss in erster Linie Bildung stattfinden. Aktuell fällt noch jede 10 Unterrichtsstunde in Thüringen aus. Grund dafür ist der Lehrermangel und der Krankenstand in den Schulen. Wir müssen dafür sorgen, dass auch für die Unterrichtsabsicherung neue Wege gegangen werden. Digitale Hilfsmittel oder neue Unterrichtsformate sind dabei genauso denkbar, wie das fächerübergreifende Arbeiten. Dafür brauchen die Schulen Spielraum und Partner zur Umsetzung.

Darüber hinaus muss unnötiger Verwaltungsaufwand gestrichen werden. Wir starten mit einem Verwaltungsmoratorium in den Schulen und führen nur die bürokratischen Belastungen wieder ein, die für das Bildungswesen unentbehrlich sind. Was digital vereinfacht und gebündelt werden kann, digitalisieren wir.

Damit Seiteneinsteiger an Schulen anfangen können, müssen sie den Verwaltungswust der Anerkennung ihrer Abschlüsse durchstehen. Wir wollen die Verfahren verschlanken und schneller entscheiden, wer für einen Einstieg in den Lehrerberuf geeignet ist und wer nicht. Die Verwaltungsgebühren für die Anerkennung erheben wir nicht, wenn ein Einstieg erfolgreich ist.

Damit Lehramtsanwärter nach dem Studium in Thüringen bleiben, geben wir beim Bestehen der Prüfung eine Einstellungsgarantie für alle in Thüringen ausgebildeten Lehrkräfte. Wir beschleunigen die Prozesse bei der Einstellung, indem ein Referendariatsplatz auch bestätigt wird, wenn noch kein Zeugnis der Hochschule vorliegt, dieses aber zu erwarten ist.

Unsere Grundforderungen

Wir wollen mehr Eigenverantwortung für Schulen und dass sie mehr selbst entscheiden können. Schulen sollen dafür mehr Unterstützung vor Ort erhalten, damit sie besser selbstständig arbeiten können. Unser Vorschlag ist, dass Mitarbeiter aus Schulämtern in die Schulen wechseln können, um dort zu unterstützen. Beispiele für neue Aufgaben sind, die Schulleitung im Bereich Finanzen zu unterstützen oder bei der Verwaltung zu helfen.

Aktuell bekommt jede Schule 30 € pro Schüler im Jahr für Zusatzangebote. Oft wird das Geld nicht ausgeschöpft, da es zu kompliziert ist, es zu beantragen. Unser Vorschlag ist, dass das Geld direkt an die Schulen geht. Die Schulen sollen selbst entscheiden, wie sie es ausgeben. Außerdem wollen wir eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für die Schulen. Schulen, die mit der Schulaufsicht zusammenarbeiten, sollen extra Geld bekommen. Dieses Geld ist für zusätzliches Personal, wie z. B. Hilfskräfte oder Aufsichtspersonen gedacht.

Kleine Grundschulen haben nicht nur einen pädagogischen, sondern auch einen kulturellen und gesellschaftlichen Wert für kleine Gemeinden. Wir setzen uns für den Erhalt insbesondere kleiner Grundschulstandorte ein und wollen die Möglichkeiten des Aufbaus kommunaler Bildungslandschaften mit dem zugehörigen Kindergarten fördern.

In freie, nicht-staatliche Schulen gehen etwa zehn Prozent aller Schülerinnen und Schüler im Freistaat. Freie Schulen sind wichtig, da sie oft neue Lernmethoden ausprobieren, zeigen, wie moderne Schulen funktionieren können. Freie Schulen haben oft Schwierigkeiten, ihre Finanzierung zu sichern. Trotz zahlreicher gesetzlicher Änderungen, wurde noch kein Fortschritt in dieser Sache erreicht. Wir wollen, dass Freie Schulen langfristig sicher finanziert werden. Dafür soll genau berechnet werden, was eine Schule wirklich kostet. Diese Berechnung soll alle Kosten wie Unterricht, Verwaltung sowie Gebäude und Ausstattung einschließen.

Unbestritten ist, dass Computer und Internet die Arbeit in der Schule leichter machen sollen, nicht schwerer. Schule ist ein wichtiger Ort, um zu lernen, wie die digitale Welt funktioniert. Schüler sollen lernen, dass digitale Methoden nützlich sind und mit Gefahren im Internet umzugehen. Digitale Hilfen, wie das digitale Notenbuch, die Schulcloud zum Austausch von Informationen, E-Mails für Lehrer oder digitales Arbeiten im Unterricht vereinfachen das Arbeiten und machen Schulen modern sowie zukunftsfest. Das gelingt, wenn digitale Methoden alte Papiermethoden ersetzen, aber keine zusätzliche Arbeit verursachen. Zudem können digitale Methoden die Verwaltung vereinfachen und für weniger Bürokratie sorgen.

Für dich liegt in der Kürze die Würze? Dann lade dir hier unser Kurzwahlprogramm zur Landtagswahl herunter.
Hier gibt es das Wahlprogramm auch als PDF.